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In einem Zeitalter der Reizüberflutung und Oberflächlichkeit zeigen Printmedien ihre wahre Stärke: Glaubwürdigkeit, Greifbarkeit, Tiefe und Inspiration! Die Bestätigung dafür haben wir auf dem diesjährigen W&V Future Summit Print 2017 in München erhalten. Ein Rückblick.

„24. September 2017. Deutschland wählt einen neuen Bundestag. Im TV wird man von unzähligen Talkshows und Expertenmeinungen quasi erschlagen. Das Smartphone glüht. Spiegel Online und  die Tagesschau-App laufen heiß. Während man gerade versucht einen Artikel zu lesen, ploppen ständig weitere Push-Nachrichten und Aktualisierungen auf und Alexa verkündet die aktuellen Hochrechnungen in der Küche.”

Ja, wir leben in einem digitalen Zeitalter. Von Grundschulkindern bis Erwachsene, jeder ist stolzer Besitzer eines Smartphones oder Laptops. Die digitale Flimmerwelt hat uns schon lange im Griff. Sodass Menschen Inhalte immer oberflächlicher aufnehmen. Sie befinden sich seitdem zwischen Allmacht und Ohnmacht. Im Netz, besonders auf Social-Media-Plattformen, sucht man zwischen Fake-News und Katzenvideos nach kurzen flüchtigen Ablenkungen.

#metime: Mehr Zeit für mich, mehr inhaltliche Seriosität

Print soll mit der Rückbesinnung auf alte Werte wieder zentraler Realitätsanker der Gesellschaft werden. In einer sich immer schneller drehenden Welt suchen Menschen nach Möglichkeiten der Entschleunigung. Sie wollen eine Auszeit aus ihrer digitalen Filterblase, sich bewusst mit ihren Interessen beschäftigen und nach neuen Inspirationen suchen. Dazu wählen sie Magazine, Tages- und Wochenzeitungen als authentische, ehrliche und seriöse Medien.

Print muss zukünftig durch strukturelle Tiefe dreidimensional werden. Die Gesellschaft soll darin eintauchen und so Inhalte verarbeiten und verstehen können. In einem Zeitalter der Reizüberflutung müssen wichtige und spannende Themen herausgefiltert und eingeordnet, Dingen wieder auf den Grund gegangen werden. Also inhaltlicher Tiefgang statt oberflächlichen Informationen, Meinungsvielfalt schaffen und Standpunkte festigen.

Muss nur noch kurz die Welt retten. Noch 148 Mails checken…

Schon Tim Bendzko sang bereits 2011 von einer Situation, die heute kaum zu übersehen ist. In den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Stadtpark oder abends in den Bars: Die Gesellschaft versteckt sich hinter ihren Handys. Verblöden wir durch die Digitalisierung? Das muss jeder für sich selber entscheiden. Aber es gibt zwischen Jung und Alt große Unterschiede: So können ältere Generationen noch Grenzen setzen, zwischen Qualitätsjournalismus und Fake-News unterscheiden. Sie setzen sich insgesamt mehr mit Printmedien auseinander als die Jugend. Während die Generation Z mit den Smartphones aufwächst, können sie noch entschieden loslassen und die Devices, für mehrere Stunden auf die Seite legen.

Print is dead, long live print!

Schon oft wurden den Printmedien das Ende prognostiziert, doch langsam setzt ein Umdenken ein: Die Digitalisierung stresst und nutzt wenige(r) Sinnesorgane. Es wird nur noch auf das Smartphone geklotzt und mit dem Finger gewischt. Print hingegen reizt mehr, fordert mehr, gibt aber auch mehr zurück. Bücher, Lernmaterial und andere Printmedien müssen klarer, strukturierter und moderner gestaltet und dem neuen Nutzungsverhalten angepasst werden. Man sollte durch Haptik, Veredelungen, emotionalen Bilder oder Illustrationen, fundierter Recherche ein aufregendes Erlebnis, eine „Stundenwelt“ für den Leser schaffen.

Was mit Printmedien alles möglich ist? Das könnt ihr in Teil 2 unseres Blogs über den W&V Future Summit Print 2017 lesen!

Text: Enrico , Anne

Lies hier den zweiten Teil.